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Sehr geehrte Damen und Herren,
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herzlich willkommen zur neuen Ausgabe unseres KMU-Newsletters. In dieser Sonderausgabe informieren wir Sie über drei aktuelle und bedeutende Ankündigungen der EU: den Finanzrahmen der EU ab 2028, den Vorschlag der EU-Kommission für das nächste Forschungsrahmenprogramm (FP10) sowie die Veröffentlichung der „European and Regional Innovation Scoreboards“.
Viel Spaß beim Lesen!
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European Innovation Scoreboard 2025 (EIS): Deutschland gehört zu den stärksten Innovatoren in Europa
Am 15. Juli hat die EU-Kommission den „European Innovation Scoreboard 2025“ (EIS) veröffentlicht. Der Bericht vergleicht die Forschungs- und Innovationsleistung der EU-Mitgliedstaaten, weiterer europäischer Länder sowie globaler Wettbewerber im Zeitraum von 2018 bis 2025. Er soll den Ländern dabei helfen, die Stärken und Schwächen ihrer nationalen Innovationssysteme zu erkennen und Herausforderungen zu identifizieren, die es zu bewältigen gilt. Weitere Informationen zum EIS 2025 finden Sie auf der offiziellen Plattform.
Allgemeiner Trend Seit 2018 ist der EIS um 12,6 Prozentpunkte gestiegen. Das bedeutet, dass alle EU-Mitgliedstaaten ihre Leistung verbessert haben, allerdings nicht in gleichem Umfang. Im Allgemeinen ist der EIS zwischen 2024 und 2025 geringfügig um 0,4 Prozentpunkte gesunken. In 13 Mitgliedstaaten hat sich die Leistung verbessert, in 14 Mitgliedstaaten war das Gegenteil der Fall. Um diese Unterschiede in der Innovationsleistung besser erfassen zu können, werden die Mitgliedstaaten in vier Innovationsgruppen eingeteilt:
- „Innovation Leaders“ (Leistung über 125 % des EU-Durchschnitts)
- „Strong Innovators“ (Leistung zwischen 100 % und 125 % des EU-Durchschnitts)
- „Moderate Innovators“ (Leistung zwischen 70 % und 100 % des EU-Durchschnitts)
- „Emerging Innovators“ (Leistung unter 70 % des EU-Durchschnitts)
Erfahren Sie hier mehr über die Rangliste der Länder und ihre jeweilige Entwicklung.
Innovationsmermale Deutschlands Deutschland gehört zur Gruppe der „Strong Innovators“ und erreicht im Jahr 2025 111,1 % des EU-Durchschnitts. Damit belegt es Platz 9 unter den EU-Mitgliedstaaten und Rang 13 unter den EU- und Nachbarländern. Zwar liegt Deutschland etwa 15 Prozentpunkte über der durchschnittlichen Indexentwicklung in der EU, bleibt jedoch hinter dem Durchschnitt der „Strong Innovators“ in der EU (111,1 % gegenüber 114,1 %).
Die Bewertung der Innovationsleistung basiert auf der Beurteilung von 32 Kriterien, die in vier Kategorien unterteilt sind: Stärken, Schwächen, Aufwärts- und Abwärtsindikatoren. Diese lassen sich zwei Arten von Indikatoren zuordnen, die wichtige und detaillierte Informationen liefern:
- Leistungsindikatoren: Die durchschnittliche Leistung bei den Rahmenbedingungen ist „mäßig“, bei Investitionen, Innovationsaktivitäten und Auswirkungen hingegen „stark“.
- Strukturelle Indikatoren: Deutschland schneidet in den Bereichen Umwelt, Unternehmen, Innovation, Unternehmensführung und Wirtschaft besser ab als der EU-Durchschnitt.
Weitere Informationen finden Sie im Länderprofil von Deutschland.
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Regional Innovation Scoreboard (RIS) 2025: Bayerns Innovationsleistung – fortschrittlich im Süden, moderat im Norden
Allgemeiner Trend: In Verbindung mit dem Europäischen Innovationsanzeiger ist der „Regional Innovation Scoreboard“ (RIS) ein Instrument zur Bewertung der Innovations- und Forschungsleistung der europäischen Regionen (NUTS-2). Er basiert auf einer begrenzten Anzahl von Indikatoren und ermöglicht den Vergleich der Innovationssysteme in 241 Regionen der EU-Mitgliedstaaten. Auch hier werden die Regionen entsprechend ihrer Innovationsleistung in vier Gruppen eingeteilt:
- „Innovation Leaders“ (38 Regionen)
- „Strong Innovators” (69 Regionen)
- „Moderate Innovators” (74 Regionen)
- „Emerging Innovators” (60 Regionen)
Der allgemeine Trend zeigt, dass die Innovationsleistung zwischen 2018 und 2025 in 233 der 239 erfassten Regionen gestiegen ist. Die innovativsten Regionen befinden sich überwiegend in den innovationsstärksten Ländern. Es gibt jedoch auch sogenannte „Exzellenzregionen“, die eine sehr gute Leistung erzielen, obwohl sie in Ländern mit insgesamt geringerer Innovationsleistung liegen. Einige kleinere EU-Mitgliedstaaten (Zypern, Estland, Lettland, Luxemburg und Malta) werden dabei auf nationaler Ebene berücksichtigt. Weitere Informationen zum RIS finden Sie auf der offiziellen Plattform.
Oberbayern und Niederbayern Zu den deutschen Regionen zählen „Innovation Leaders“ (6 Regionen), „Strong Innovators“ (22 Regionen) und „Emerging Innovators“ (10 Regionen). Innerhalb Bayerns gibt es deutliche Unterschiede: Die Region Oberbayern gehört zur ersten Gruppe und belegt mit 116,1 % Platz 5 im gesamteuropäischen Vergleich, während Niederbayern zur dritten Gruppe zählt und mit 102,9 % Platz 23 erreicht.
In Oberbayern zeigen die Leistungsindikatoren, dass die Region sehr weit entwickelt ist und als Wachstumsmotor für das gesamte Bundesland fungiert. Gleichzeitig bestehen Verbesserungspotenziale in den Bereichen lebenslanges Lernen, Breitbandversorgung, Innovationsausgaben sowie beim Absatz von Marktneuheiten und firmeninternen Innovationen („New-to-Market“ und „New-to-Firm“).
Niederbayern hingegen muss in den Bereichen Rahmenbedingungen, Investitionen und Innovationsaktivitäten Fortschritte erzielen, um eine bessere Position zu erreichen. Die übrigen fünf bayerischen Regionen liegen mit starker Leistung in der zweiten Gruppe: Mittelfranken, Unterfranken, Oberfranken, Oberpfalz und Schwaben (in dieser Reihenfolge).
Für die Europäische Kommission dienen all diese Daten als Benchmarking-Instrumente für den künftigen Innovationsakt, um Schwächen besser zu beheben und die Reform und Modernisierung des Forschungs- und Innovationssystems in der gesamten Union voranzutreiben.
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Ambitionierter EU-Haushalt für Europas Zukunft: EU-Kommission legt Pläne für den Finanzrahmen 2028–2034 und das nächste Forschungs- und Innovationsprogramm vor
Ehrgeiziger Haushalt für Europa: EU-Budget 2028-2034 Letzte Woche hat die Europäische Kommission den „Mehrjährigen Finanzrahmen 2028-2034“ (MFR) in Höhe von fast 2 Billionen Euro vorgestellt. Ziel ist es, Europa in die Lage zu versetzen, zentrale Herausforderungen in den Bereichen Verteidigung, Sicherheit, Wettbewerbsfähigkeit, Migration, Energie und Klimaresilienz zu bewältigen. Angesichts der systemischen geopolitischen und wirtschaftlichen Veränderungen hat die EU-Kommission ihre entschlossenen und vorausschauende Maßnahmen neu konzipiert. Diese umfassen die folgenden Kernpunkte:
- Mehr Flexibilität, um schneller auf Veränderungen reagieren zu können.
- Einfachere, straffere und harmonisierte EU-Förderprogramme, die leichter auffindbar und zugänglich sind.
- Ein maßgeschneidertes Budget für lokale Bedürfnisse, das gezielt dort ansetzt, wo der Bedarf am größten ist, um einen stärkeren wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt in der gesamten Union zu gewährleisten.
- Ein starker Wettbewerbsschub, der Lieferketten sichert, Innovationen fördert und den globalen Wettlauf um saubere und intelligente Technologien unterstützt.
- Ein ausgewogenes Paket neuer Eigenmittel, das den EU-Haushaltdruck reduziert und jährlich 58,5 Milliarden Euro generieren soll.
Erfahren Sie mehr über die Schlüsselelemente der MFF-Maßnahme auf der offiziellen Plattform.
Vorschläge zum Rahmenprogramm für Forschung und Innovation (FP 10) Im Rahmen des neuen Horizon-Europe-Programms 2028-2034 (FP 10) und parallel zum neuen Wettbewerbsfonds schlägt die EU-Kommission vor, das Budget des „Research and Innovation Framework“ auf 175 Milliarden Euro zu erhöhen. Das neue Programm Horizon Europe zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken und durch eine 4-säulige Struktur Lösungen für reale Herausforderungen zu finden:
- „Excellent Science“ (44 Milliarden Euro): Stärkt die wissenschaftliche Basis in Europa, zieht Spitzenkräfte an und fördert exzellente Forschung.
- „Competitiveness and Society“ (75,8 Milliarden Euro): Unterstützt kooperative Forschung und Innovation in Bereichen, die vom EU-Wettbewerbsfähigkeitsfonds unterstützt werden, wie die “New European Bauhaus“-Initiative.
- „Innovation“ (38,7 Milliarden Euro): Fördert Innovation in Europa, insbesondere die Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle.
- „European Research Area“ (ERA) (16,2 Milliarden Euro): Unterstützt die Entwicklung eines einheitlichen Europäischen Forschungsraums mit Schwerpunkt auf der Förderung von Exzellenz und Wirkung – einschließlich Ausbau und Betrieb von Forschungs- und Technologieinfrastrukturen.
European Competitiveness Fund (ECF) Ein neuer „European Competitiveness Fund“ wird Investitionen in strategische Technologien ermöglichen, die auf Empfehlungen der Letta- und Draghi-Berichte basieren, um den Binnenmarkt gezielt zu stärken. Ein großer Teil des Budgets der zweiten Säule wird vom neuen ECF verwaltet. Der Fonds verfügt über ein Gesamtbudget von 409 Milliarden Euro, davon 175 Milliarden Euro für Horizon Europe und 234 Milliarden Euro für alle anderen Förderprogramme. Der ECF hat vier Schwerpunktbereiche:
- sauberer Übergang und Dekarbonisierung
- digitaler Übergang
- Gesundheit, Biotechnologie, Landwirtschaft und Bioökonomie
- Verteidigung und Raumfahrt.
Zusätzlich stehen weitere 11 Milliarden Euro für nicht sektorspezifische Maßnahmen wie das InvestEU-Garantieprogramm, die Projektberatung, die Zusammenarbeit mit KMU und die Kompetenzentwicklung bereit.
Ziel des Fonds ist es, Europa durch Fortschritte in den folgenden Bereichen eine Führungsrolle zu ermöglichen: zukünftiger zirkulärer “Collider“ am CERN, saubere Luftfahrt, Quantencomputer, KI der nächsten Generation, Datensouveränität, automatisierter Transport und Mobilität, regenerative Therapien, Fusionsenergie, Weltraumwirtschaft, Vermeidung von Wasserverschmutzung und Meeresbeobachtung.
Weitere Informationen über das F&I-Rahmenprogramm finden Sie im offiziellen Vorschlag der EU-Kommission.
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Bereich KMU-Beratung Natalia García Mozo
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Angaben gemäß § 5 TMG
Bayerische Forschungsallianz (Bavarian Research Alliance) GmbH Prinzregentenstr. 52 80538 München Deutschland
Vertreten durch
Martin Reichel Geschäftsführer
Registereintrag
Eintragung im Handelsregister: München, HRB 163807
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Umsatzsteuer
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